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Wandern auf dem Rennsteig, eine Wohlfühlreise
2. Tag
Der Tag begann um 7.45 Uhr mit einer Meditation, die von Jürgen geleitet wurde. Er stellte sie heute unter das Thema „Erkenne Dein wahres Selbst“.
Um 8 Uhr trafen wir uns alle dann zum gemeinsamen Frühstück im Restaurant. Es war ein geschmackvolles Frühstücksbuffet aufgebaut, an dem sich jeder nach seinem Geschmack bedienen konnte. Für die Vegetarier hatte sich Gitta viel Mühe gegeben und ein eigenes Buffet mit von ihr selbst gemahlenen Körnern und vielem anderen aufgebaut. Wir, meine Frau und ich, bedienten uns am allgemeinen Buffet. Es schmeckte alles sehr gut.
Gestärkt trafen wir uns um 9 Uhr vor dem Hotel zum Beginn unserer ersten Wanderung. Das Wetter war, wie man so sagt, durchwachsen. Es war sehr diesig und kühl, aber im Laufe des Tages kam dann doch die Sonne, unterbrochen von kleinen Regenschauern, durch. So war es fast jeden Tag über die gesamte Zeit unseres Aufenthaltes am Rennsteig. Zum Wandern war dieses Wetter eigentlich ganz angenehm, wenn ich auch dauernd mein Regencape an- und ausziehen mußte. Der Wanderführer Heinz wartete schon auf uns und stellte sich der Gruppe vor. Er erzählte uns, was er zu DDR – Zeiten gemacht hat und was er heute macht. Für mich war das sehr aufschlussreich, aber die Einzelheiten gehören ja nicht in diesen Reisebericht. Nun begann die Wanderung. Zunächst ging es parallel der Straße, aber auf weichem Wiesenuntergrund Richtung Kahlert. Heinz schlug ein ganz schönes Tempo an. Er dachte wohl nicht daran, dass unter uns auch „Flachlandtiroler“ waren, die Schwierigkeiten mit seinem Tempo hatten. Die Gruppenmitglieder strengten sich aber an, sodaß sie ihm doch einigermaßen folgen konnten
Nach einiger Zeit machte Heinz an einer Baumgruppe eine Pause und erklärte uns erst einmal etwas über die Gegend, in der wir uns bewegten.
Die Höhen rund um Neustadt waren früher bewaldet. Da die Leute in der Vergangenheit hauptsächlich von der Köhlerei lebten, war natürlich klar, dass sie für die Mailer zum Herstellen der Holzkohle viel Holz brauchten. So wurden nach und nach die Wälder abgeholzt. Es entstanden dadurch viele freie Flächen, auf denen heute die Bauern ihr Vieh weiden lassen. Die Holzkohle wurde an Eisengießereien und Glockengießereien zum Auskleiden der Gussformen geliefert, aber auch an die Medizin-, Chemie-, Lebens- und Genussmittelindustrie z. B. zu Filterzwecken. Außerdem wurde auch viel Holz zur Herstellung von Zündhölzern gebraucht.
Die Wanderung ging nun weiter. In Kahlert zeigte uns Heinz die Reste einer Einmannbrauerei. Das hergestellte Bier wurde in einem Eiskeller, über dem eine Erdhügel aufgeschüttet war, gekühlt. Das notwendige Eis gewann man aus einem nahegelegenen See.
Der nächste Halt auf unserer Wanderung war der Laßmannstein. Heinz erklärte uns, dass hier der Förster Laßmann erschossen wurde. Einige Zeit später kamen wir zur Triniusbaude. Hier erinnert alles an Aug. Trinius, der maßgeblich an der Herstellung des Rennsteigs beteiligt war und darüber Bücher geschrieben hat. Über Schwalmwiese kamen wir dann zum Zielpunkt unserer Wanderung, dem ca. 900 Meter hoch liegenden Ort Masserberg. Hier kehrten wir erst einmal ein und aßen eine „Original Thüringische Suppe“. Sie war entsprechend gewürzt und schmeckte mir ausnehmend gut.
Danach führte uns Heinz zur „Prof. Volhard Klinik“, einer in moderner Architektur erbauten, hoch modernen Rehaklinik., die wir uns eingehend ansahen. Von einer Plattform außerhalb der Klinik konnten wir in der Ferne die Bauten des Riesenwasserspeichers entdecken.
Nun gingen wir durch den Ort zu einem Parkplatz, auf dem schon der Bus für unsere Rückkehr ins Hotel wartete.
Nach dem Abendessen hörten wir noch einen Vortrag von einer heimischen Gruppe über „Heimische Heilkräuter in Theorie und Praxis“. Als Anschauungsmaterial hatten die Vortragenden etliche Heilkräuter im Seminarraum zur Ansicht ausgestellt
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