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Wandern auf dem Rennsteig, eine Wohlfühlreise
5. Tag
Um 7.45 Uhr trafen wir uns wieder, um die Meditation unter Jürgens Leitung durchzuführen. Heute war das Thema „Erwecke die Heilkraft in Dir“ an der Reihe.
Um 9 Uhr nach dem gemeinsamen Frühstück stand bereits unser Fahrer mit seinem Bus vor dem Hotel bereit. Unser neuer Wanderführer Albrecht war ebenfalls da, begrüßte uns und erzählte uns etwas aus seinem bisherigen Leben, soweit das was mit dem Thüringer Wald zu tun hatte. Heute war Saalfeld unser Ziel. Wieder ging die Fahrt los über die kurvenreichen Straßen des Thüringer Waldes in das Schwarzatal. Unser erster Halt war im Ort Sitzendorf inmitten des Schwarzatales. Das Schwarzatal gehört zum Thüringer Schiefergebirge und ist Teil des Naturparks „Thüringer Wald“. Sitzendorf gilt nach einschlägiger Literatur als Geburtsstätte des Thüringer Porzellans. Aus diesem Grunde besichtigten wir hier die Ausstellungsräume der Sitzendorfer Porzellanmanufaktur. Es war für mich sehr interessant, die künstlerisch wertvollen Figuren und Figurengruppen genau anzusehen.
Nach einiger Zeit trafen wir uns wieder alle beim Bus und weiter ging die Fahrt durch das wunderschöne Schwarzatal, das von bis zu 450 Meter hohen Hängen begrenzt wird, zu den Saalfelder Feengrotten. Nach den vielen Bussen auf dem Parkplatz zu urteilen, ist dies ja eine richtige Touristenattraktion. Wir gingen vom Parkplatz einen kleinen Berg hoch zu einem mit Andenkenläden versehenen kleinen Platz. Dort befand sich die Kasse, wo Gitta und Jürgen erst einmal die Eintrittskarten besorgten. Hier erfuhren die beiden dann auch, wann die Führung durch die Grotten beginnen sollte. Bis dahin hatten wir nun noch ca. 45 Minuten Zeit. Dies reichte für einen kleinen Bummel durch die Läden und die Umgebung des kleinen Platzes.
In diesem ehemaligen Bergwerk wurde unter schwierigsten Umständen seit etwa 1530 Schiefer abgebaut. Durch das Auslaugen des Gesteins wurde dann hier auch Alaun zum Gerben von Leder gewonnen. Auch Vitriol zur Unkrautbekämpfung und Holzkonservierung spielte eine große Rolle. Ca. 1850 hatte dies alles ein Ende, da die Salze effektiver auf chemischen Wege hergestellt werden konnten. 1910 entdeckte man das vergessene Bergwerk wieder und stellte fest, dass die Natur in den 300 Jahren unter der Erde eine Wunderwelt aus Tropfsteinen, Sinterflächen und kleinen Seen geschaffen hatte. Es fehlte jetzt nur noch eine Sage, um die Grotten interessant zu machen. Man erinnerte sich an eine Fee, die hier unten sein sollte, fand sie aber zunächst nicht. Als dann einer der Bergleute aus Unachtsamkeit an einem unterirdischen See eine Grubenlampe umstieß, entstanden durch das Feuer auf der gegenüberliegenden Seite des Wassers interessante Schattenbilder, in denen man die Fee zusehen glaubte. Somit waren die Saalfelder Feengrotten geboren. Man beleuchtete alles unter Tage entsprechend und hatte eine wunderschöne Grottenlandschaft.
Dies alles sahen wir uns nun an. Bevor es losging, bekamen wir alle am Eingang, braune, rote und grüne Umhänge zum Schutz unserer Kleidung. Nach der Aufnahme eines Gruppenbildes stiegen wir dann, geführt von einer jungen Dame, die uns alles mit viel Kompetenz erklärte, hinab in die Tiefen des Bergwerkes. Es war alles sehr faszinierend für mich, dies zu sehen. Am Schluß der Führung kamen wir dann an einen kleinen See, der entsprechend beleuchtet wurde, sodaß wir auch die Fee, natürlich mit viel Phantasie, erkennen konnten. An diesem schönen See mit der bengalischen Beleuchtung finden auch offizielle Trauungen statt. Wir kamen nun wieder ans Tageslicht, gaben unsere Umhänge ab, bestiegen wieder den Bus und wurden in die Stadt Saalfeld gefahren.
Am Markt der Stadt parkte unser Bus. Wir stiegen aus und jeder konnte sich nach eigenem Gutdünken die Stadt ansehen. Meine Frau und ich nahmen erst einmal in einem kleinen Restaurant einen Mittagsimbiß zu uns.
Dann sahen wir uns den interessanten, 1999 aufgestellten Marktbrunnen an, gingen hinüber zum historischen Ratskeller und anschließend weiter in die Stadt zur ev. Johanniskirche
Die Johanniskirche hat ein dreischiffiges Langhaus, das von einem einschiffigen Chor abgeschlossen wird. Im Innenraum befinden sich mächtige Pfeiler. Weiterhin interessant sind einige Grabplatten und der an der Chornordwand aufgehängte Wandteppich für den Ritter Wendel von Gräfendorf. An dieser Kirche wurde von ca. 1380 bis 2002 gebaut und renoviert. Für mich hat es sich gelohnt, diese Kirche in aller Ruhe anzusehen.
Wir trafen nun wieder auf dem Markt die anderen Mitglieder unserer Reisegruppe, bestiegen den Bus und fuhren weiter durch den schönen Thüringer Wald nach Lauscha. Hier hatte Jürgen dafür gesorgt, dass wir uns in der Farbglashütte Lauscha das Herstellen von Figuren direkt ansehen konnten. Wer wollte, konnte hier auch eine Tasse Kaffee trinken und sich was von den vielen schönen Dingen kaufen.
Dann ging es wieder weiter mit dem Bus zurück zu unserem Hotel.
Nachdem wir das reichhaltige Abendessen genossen hatten, hielt ein Mitglied unserer Reisegruppe, Herr Manfred Cords, einen Vortrag über Elektrosmog, den alle Anwesenden mit großem Interesse verfolgten.
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