3. Tag:
Busausflug zum Teide und Wanderung in den Canadas

Der Pico del Teide

Die Canadas

Der Teide

Der Teide mit Roques de Garcia

Die Basaltrose

Das Orotava-Tal

Nach dem Frühstück stiegen wir in einen Bus, um zum höchsten Berg Spaniens, dem Pico del Teide zu fahren. Die Erklärungen wurden wieder von Jürgen mit großer Kompetenz durchgeführt. Die Fahrt führte uns zunächst auf der Autobahn an La Matanza de Acentejo vorbei. Der Name des Ortes heißt übersetzt "Das Gemetzel von Acentejo" und erinnert an die Niederlage der Spanier Ende des 15. Jahrhunderts gegen die Guanchen. Zwei Jahre später wurde dann die Insel doch von den Spaniern unter Führung von Fernandez de Lugo in der Schlacht bei La Victoria erobert. Weiter ging die Fahrt an La Laguna vorbei in den Esperanzawald. Auf diesem Stück der Fahrt fuhren wir durch die Passatwolke hindurch und waren anschließend über der Wolke. Da wir an dem Flughafen Nord der Insel, der heute genau in der Wolke lag, vorbeifuhren konnten wir uns vorstellen, wie es zu dem folgenschweren Zusammenstoß zweier Jumbo´s auf diesem Flugplatz vor etlichen Jahren kommen konnte. Jürgen berichtete uns davon. Im Esperanzawald hat der damalige Militärgouverneur der Kanarischen Inseln, General Franco, 1936 einen Militärputsch vorbereitet, der dann zum spanischen Bürgerkrieg und letztlich zur Diktatur in Spanien führte. Wir fuhren nun immer bergauf durch einen Wald, bepflanzt mit australischen Eukalyptusbäumen, deren Holz sehr stabil ist und sich somit sehr gut als Bauholz verwenden lässt. Außerdem gibt es hier auch viele kanadische Kiefern. Die Bäume saugen mit ihrem Blattwerk und den langen Nadeln der Kiefern die Feuchtigkeit aus den Wolken und geben dann die Feuchtigkeit an den Boden ab, wo sie im porösen Vulkangestein versickert; denn Regen fällt hier die meiste Zeit des Jahres nicht. Das versickerte Wasser sammelt sich in unterirdischen Hohlräumen, die dann angebohrt und zur Bewässerung für den Süden benutzt werden. Wenn es hier einmal regnet, kann der Boden aufgrund seiner Beschaffenheit und der Trockenheit das Wasser nicht aufnehmen. Das Wasser rauscht dann, wie schon erwähnt, in den Barrancos zu Tal in Richtung Atlantik.
Der Esperanzawald ist auch ein sehr schönes Wandergebiet mit vielen schönen Ausblicken. Er ist für Wanderer sehr gut erschlossen. Man sollte aber hier nie ohne Wanderkarte und nur mit entsprechendem Schuhwerk wandern. Das gilt übrigens für die gesamte Gebirgsregion der Insel. Man muß sich für Hochgebirgswanderung ausrüsten und immer mit einem Wetterumschwung mit Schnee und Kälte rechnen.

Wir fuhren nun weiter in Serpentinen den Berg hinauf, sahen über uns auf einem Bergrücken das Observatorio Astronomico, einem von vielen namhaften Astronomen aus ganz Europa besuchten Observatorium, liegen und machten zwischendurch einen Halt zum Fotografieren des Teide. Es war herrlich sonniges Wetter, aber ein stürmischer Wind. Weiter ging die Fahrt den Berg hinauf nach El Portillo. Hier stiegen wir aus und machten uns fertig für eine Wanderung durch die Caldera de las Canadas, abgekürzt Canadas. Dies ist also der schon oben erwähnte Krater mit den riesigen Ausmaßen. Man kann ihn auf vielen gekennzeichneten Wegen durchwandern und so auch die interessanten vulkanischen Gesteinsarten, wie Basalt, Trachyt, Bimsstein u. a., außerdem die typischen Lavaformen und Flora und Fauna kennenlernen. Wir machten nun unsere Wanderung in diesem Teil der Canadas bis zu einem bestimmten Punkt, um den Teide zu fotografieren. Der Wind war so stark, dass er den losen Lava-Sand von oben in unsere Schuhe blies. Diese Wanderung war also typischer "Erlebnisurlaub".

Nach der Wanderung ging die Fahrt weiter nach Parador. Parador ist der eigentliche Mittelpunkt der Canadas. Hier befinden sich die Roques de Garcia, das beliebte Fotomotiv von Teneriffa. Diese verwitterten Felsnadeln sind wahrscheinlich Überbleibsel des "Urvulkans". In Parador, gut 2000 Meter hoch, gibt es ein gut ausgestattetes Hotel, von dem aus man Wanderungen in den Canadas unternehmen kann. Vom Hotelrestaurant aus hat man einen wunderbaren Panoramablick auf den Vulkankegel des Teide. In der Nähe ist auch die Talstation der Seilbahn, mit der der Gipfel des Teide zu erreichen ist. Heute war die Seilbahn wegen des starken Windes außer Betrieb. Hier machten wir nun unsere Mittagspause und sonnten uns im Windschatten.

Wir bestiegen nun wieder den Bus, fuhren auf einer gut ausgebauten Straße ein Stück durch den Krater und dann zurück, vorbei an einer interessanten Naturerscheinung, einer Rose aus Basaltgestein, in Richtung Puerto de la Cruz. Dieser Weg führte uns durch das Valle de la Orotava, abgekürzt Orotava-Tal, einem zum Meer hin abfallenden fruchtbaren Hangtal. Dieses Tal ist das größte Bananenanbaugebiet der Insel. Der Weinanbau spielt hier ebenfalls eine große Rolle; für uns Deutsche interessant, dass die Reben ganz anders aussehen als bei uns zuhause. Die gesamte Landwirtschaft, also auch Gemüseanbau, ist wegen der Hanglage nur terrassiert möglich. Für Wanderungen ist dieses Tal ebenfalls sehr gut erschlossen. Es bieten sich immer wieder hervorragende Ausblicke auf Puerto de la Cruz, La Orotava und das Meer. Im übrigen ist die Landschaft in der Höhe von über 1000 Metern von dichten Lorbeer-, Kiefernwäldern und Baumheide geprägt.

Im Hotel angekommen gab es dann nach einer kurzen Ruhepause den nächsten Vortrag unseres Arztes über die zweite Säule der Kneipp-Therapie, nämlich die Ordnungstherapie, und natürlich wieder das gemeinsame Abendessen.
 

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