Kultur in Weimar, Erfurt, Eisenach

2. Tag
Besichtigung der Autobahnkirche Gelmeroda
und Weimar mit Schloß Belvedere

Der Tag begann bereits um 7.45 Uhr mit einer Meditation in einem extra Salon des Hotels. Die Meditation mit dem Thema „Wer bin ich von meinem Wesen her?“ wurde von Jürgen durchgeführt. 

Um 8 Uhr trafen wir uns dann alle zum gemeinsamen Frühstück. Für die Vegetarier war ein extra Buffet aufgebaut, um das sich neben dem Hotelpersonal Gitta liebevoll kümmerte. Meine Frau und ich bedienten uns an dem Buffet für die Allgemeinheit. 

Um 9 Uhr wartete der von Jürgen gecharterte Bus vor dem Hotel. Jürgen und Gitta zählten die Häupter ihrer Lieben. Sie hatten alle pünktlich im Bus Platz genommen. Nun ging die Fahrt los. Unser erstes Ziel war die Autobahnkirche Gelmeroda. Auf dem Wege dort hin über die B85 machte sich die ebenfalls zugestiegene Stadtführerin, Petra Bischoff, uns allen bekannt.

Diese Kirche war baulich sehr heruntergekommen, und wurde von den Einheimischen in liebevoller Kleinarbeit 1994 restauriert. Wir betraten die kleine Kirche und stellten gleich fest, dass man z. B. nach langer Autobahnfahrt in der Stille dieser Kirche wieder zu sich finden kann. Wir sahen uns alles genau an. Nach einiger Zeit betrat Jürgen die Kanzel, denn er wollte immer schon einmal auf einer Kanzel stehen. Er verkündete uns, nein, das ist der falsche Ausdruck. Er teilte uns den weiteren Verlauf des Tages mit. Als wir wieder draußen waren, stellten wir fest, dass es etwas regnete. Man sieht es daran, dass Jürgen mit einem Regenschirm unterwegs ist. 


Unser Fahrer fuhr uns anschließend wieder zurück nach Weimar. Jürgen hatte das Buch der Engel von Anselm Grün mit dem Titel „50 Engel für das Jahr“ dabei. Hieraus las er uns auf dieser Fahrt eine kleine Geschichte mit dem Titel „Engel der Gelassenheit“ vor. Nach einem kurzen Zwischenstopp an unserem Hotel ging es dann

weiter auf der Belvederer Allee zum Schloss Belvedere. Vom Parkplatz aus folgten wir dann alle unserer Stadtführerin Petra. Auf dem Platz vor dem Schloss erklärte sie uns dann alles, was man über das Schloss und seine Umgebung wissen sollte.
 
Das Schloss Belvedere ist ein schöner Barockbau und wurde 1739 fertig gestellt. Es diente den Herzögen von Weimar mit seinen im Rokokostil eingerichteten Räumen als Jagd- und Lustschloss. 

Der das Schloss umgebende Park geht in einen Wald über, in dem man wunderbar spazieren gehen kann. Wir sahen uns die schönen Parkanlagen mit der Orangerie, in der eine Kutschensammlung einschliesslich der Fahrzeuge Herzog Carl Augusts und Goethes zu besichtigen ist, an und kamen dann zum roten Turm. Von hier aus hatten wir einen Panoramablick über die Stadt Weimar. Nun gingen wir durch den Park zurück zum Naturtheater, auf dessen Bühne wir ein Lied mit dem Text Goethes zum Besten gaben. 

Anschließend ging es mit unserem zurück in die Innenstadt von Weimar. In der Nähe des Sophienstiftsplatzes setzte uns unser Busfahrer ab. Wir folgten nun der Petra, die mit uns die Stadtführung begann.

Unser erstes Ziel war der Theaterplatz, auf dem vor dem Theater die Standbilder von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller postiert sind. Hier erzählte uns Petra nun erst einmal Allgemeindaten von Weimar. 

Weimar hat ca. 60.000 Einwohner und wurde 1999 zur „Kulturstadt Europas 1999“ erkoren. Dank der Dichter Goethe und Schiller gelang diese Stadt als „Stadt der deutschen Klassik“ zu Weltruhm. Auch viele andere Dichter, Denker und Künstler wie Herder, Thomas Mann, Nietzsche, Lucas Cranach d. Ä., Martin Luther, Liszt, Richard Straus, Richard Wagner, um nur einige zu nennen, wirkten hier und hinterließen ihre Spuren. Einige dieser Spuren in Form von Gedenkstätten sahen wir uns nun unter Führung und Erklärung von Petra an.


Unser Weg führte uns jetzt eine kleine Gasse entlang, genannt Zeughof, zum Wittumspalais. Dies war der Witwensitz der Herzogin Anna Amalia von Sachsen – Weimar. Hier fanden die allseits bekannten Tafelrunden der Herzogin statt. 

Weiter ging es zur Windischenstr., in der uns Petra die vielen kleinen Häuser erklärte

Der Weg führte uns nun zur Schillerstraße, wo wir uns das Haus Schillers von außen ansahen. 

Nach der Ankunft auf dem Markt erzählte uns Petra einiges über die vielen Künstler, Dichter und Denker, die in dieser Stadt gewirkt haben. Sehenswert für uns war hier das Rathaus mit seinem Glockenspiel aus Meißner Porzellan. 

Etwas abseits vom Markt zeigte uns Petra die im 16.Jahrhundert im Renaissancestil erbaute und im 18. Jahrhundert im Rokokostil umgestaltete Anna-Amalia-Bibliothek. Leider brannte ja ein großer Teil des Gebäudes im Sommer 2004 aus, und das Feuer vernichtete einen Großen Teil der ca. 850.000 Bände. Nach diesen Erklärungen entließ uns Petra erst einmal in die Mittagspause. 

Meine Frau und ich gingen nun zurück zum Theaterplatz, in dessen Nähe ich ein Cafe´ entdeckt hatte. Hier nahmen wir Platz und stärkten uns erst einmal mit einem kleinen Imbiß. Außerdem hatte wir hier Gelegenheit, unsere Füße etwas auszuruhen. Nachdem ich bei der netten Kellnerin gezahlt hatte, machten wir uns auf den Weg zur Stadtkirche St. Peter und Paul, genannt die „Herderkirche“, auf dem Herderplatz.

Diese ursprünglich dreischiffige Hallenkirche der Spätgotik wurde in der Mitte des 18. Jh. zu einer barocken Kirche umgebaut. Ihren Beinamen „Herderkirche“ bekam sie durch den Prediger und Schriftsteller Johann-Gottfried Herder, der hier durch Vermittlung Goethes gewirkt hat. Er starb 1803 und wurde in dieser Kirche unter der Orgelempore beigesetzt. Wir betraten das Gotteshaus und betrachteten den schön ausgestalteten Innenraum. Besonders beeindruckt hat uns das der Flügelaltar von Lucas Cranach d. J. Vor der Kirche sahen wir uns dann anschließend noch das Standbild von Herder, der übrigens damals hinter der Kirche seine Amtswohnung hatte, an. 

Nun gingen wir aber eilends durch die Kaufstr., den Markt und die Frauentorstr. zum Wielandplatz; denn hier waren wir um 15 Uhr vor Goethes Wohnhaus mit Jürgen und den anderen unserer Reisegruppe verabredet. Dieses Haus, das aus der Barockzeit stammte, hat Goethe fast 50 Jahre bewohnt, zunächst als Mieter und später als Eigentümer, nachdem sein Dienstherr Herzog Carl August das Haus gekauft und Goethe geschenkt hatte. Seit Ende des 19 Jh. dient es der Öffentlichkeit als Museum. Dieses Museum besichtigten wir nun und stellten uns vor, wie Goethe in diesen kleinen verwinkelten Räumen gelebt und gearbeitet hatte. Eine seiner Kutschen konnten wir hinter dem auf dem Bild zu sehenden Tor besichtigen. Auch der kleine Garten hinter dem Haus war interessant zu sehen. Hier versorgte sich Goethe mit Gemüse und Blumen. Petra durfte uns hier leider nicht führen, aber es war ja fast alles selbsterklärend.

Nach diesem Besuch erwartete uns Petra im Hof des Wittumspalais. Hier machte Petra eine kleine Führung und erklärte uns, dass dies der Witwensitz der Herzogin Anna Amalia war. Hier hatte sie oft namhafte Persönlichkeiten der damaligen Zeit zu den berühmten Tafelrunden eingeladen. Zahlreiche ihrer Möbel und Gegenstände und den Festsaal konnten wir hier noch besichtigen. 

Nach dieser Besichtigung gingen wir mit Petra gemeinsam zum Schillerhaus, das ich ja vorhin schon erwähnt habe. Dieses Haus wurde 1777 erbaut und von Schiller 1802 gekauft. Hier führte uns Petra durch die mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen Schillers versehenen Räume und erklärte uns alles Wichtige, u.a. auch, dass Schiller in seinem Arbeitszimmer am 9. Mai 1805 gestorben ist.

Nach dem Ende der Führung trennten wir uns alle. Jeder konnte noch einmal nach eigenem Gutdünken die Innenstadt erkunden. Als Erinnerung an Weimar kaufte ich meiner Frau ein GINKGOBLATT, handgearbeitet in Silber, bei der Goldschmiede Schädlich. Das Blatt wurde meiner Frau zusammen mit einem Gedicht „GINKGO BILOBA“, gedichtet von Johann Wolfgang von Goethe, überreicht. Um 18 Uhr trafen wir uns alle wieder am Bus und wurden zum Hotel gefahren. Hier nahmen wir dann gemeinsam das Abendessen ein. Am Buffet gab es wie immer für jeden etwas passendes, je nach Appetit.

Nach dem Essen lud Jürgen noch zu einem Abendspaziergang in Weimar ein. Meine Frau und ich waren aber der Meinung: „Für heute sind wir genug gelaufen“. Darum gingen wir auf unser Zimmer und ruhten uns aus. Für den nächsten Tag mussten wir ja fit sein. 

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