Ägypten 2006

Dienstag, 31. Januar 2006: Luxor/Esna/Edfu

Ein Ruhetag erwartet uns, das ist wunderbar. Wir stehen um ½ 7 Uhr auf, ½ 8 Uhr ist Meditation und Tai Chi, dann Frühstück, auch hier gibt es wieder Dinkelmüsli und Dinkelbrötchen.
Anschließend machen wir es uns gemütlich an Deck. „Ägypten - ein Geschenk des Nil“, so hat der griechische Geschichtsschreiber Herodot (490 - 425 v. Chr.) das Land beschrieben.- Der Nil ist mit einer Länge von 6671 km der längste Fluß der Erde. Die Breite des Stromes schwankt zwischen 500 und 900 m. Vor Erbauung des Assuan Staudammes (1960 - 1971) wurden die Uferstreifen jedes Jahr im September mit der fruchtbaren, kalireichen Tonerde überschwemmt. Diese sogenannte Nil-Schwelle kam durch die sintflutartigen Regenfälle im äthiopischen Hochland zustande und ließ das Niveau des Flusses um bis zu 7 m steigen. Gut für die Fruchtbarkeit des Landes, tragisch teilweise für die dort lebende Bevölkerung. Von Anbeginn der ägyptischen Geschichte markierte der Eintritt der Nil-Schwelle (Überschwemmung) den wichtigsten Termin für das Land. Drei Jahreszeiten kannten die Alten Ägypter. Überschwemmung, Aussaat und Ernte. Heute sind die Ufer des Nils von Menschenhand kultiviert, wir sehen Dattelpalmen, Akazien, Tamarisken und Eukalyptusbäume. Die endemische Flora bestehend aus Lotos und Papyrus, die einstigen Wappenpflanzen des pharaonischen Reiches, sind verschwunden oder nur noch in Botanischen Gärten zu finden. Wir genießen die vorbeigleitende Landschaft mit den grünen Ufern des Nils und den dahinter liegenden Bergen und Bergwüsten.

Von etwa 10:30 Uhr bis 14 Uhr liegen wir vor der Schleuse von Esna. Die schreienden und rufenden Händler, die mit ihren Booten an unser Schiff kommen, erscheinen uns zu Beginn gar nicht interessant, doch mit der Zeit lassen wir uns anstecken von ihrem Willen und Wunsch, uns etwas zu verkaufen. Sie werfen die Garderobe in Plastiksäckchen hoch an Bord des Schiffes. Wir probieren an, werfen zurück, oder behalten die Ware und schicken mit anderen Utensilien das ausgehandelte Geld hinunter. Es macht richtig Spaß und die Zeit vergeht wie im Fluge. Zwei schöne Tücher in rot/orange und nur orange erstehe ich für umgerechnet ca. Euro 3 das Stück. Der rote Anzug, den ich nehme, stellt sich später als etwas klein heraus.

Auf der anderen Seite der Schleuse von Esna hält unser Schiff einige Zeit an der Pier, um die italienischen Gäste aufzunehmen, die einen Ausflug in Luxor unternahmen. Um 15:30 Uhr halten unsere Reiseleiter Muhamed I und II Vorträge über Land und Leute. Wir hören, wie ein Mädchen in der heutigen Zeit ihren zukünftigen Mann kennenlernt, wie es in den Familien zugeht, welchen Einfluß die Mutter bzw. Schwiegermutter hat. Es geht um das Brautgeld, die Morgengabe, den Schmuck, den die Braut bekommt. Vor allem die Mutter ist stolz, wenn der Schmuck für ihre Tochter üppig ausfällt. Es wird ein islamischer Ehevertrag geschlossen, in dem das Sorgerecht für die Kinder und der Verbleib des Schmuckes geregelt ist. Die Scheidung ist im Islam erlaubt, die Frau behält alles bis zum 21. Lebensjahr des jüngsten Kindes. Die Bigamie ist in Ägypten möglich, doch es gibt wenige Männer, die sich mehrere Frauen leisten können. Wir sprechen über den Durchschnittsverdienst eines Ägypters, hören aber nur von den Angestellten des Staates, die - ähnlich wie bei uns - nicht allzu viel verdienen (man witzelt von einem Zigarettengeld) aber viele Vergünstigungen bei den Sozialleistungen haben und auch billiger einkaufen können.

Wir verbringen den Rest des Nachmittags weiter an Deck. Kaufen im Lädchen an Bord einen Galabija für Wilfried (ägyptisches Gewand, rot mit viel Gold) und bestellen bei Muhamed II eine Namenskartusche aus 750. Gold für mich. Um ½ 6 Uhr hält Jürgen einen seiner Vorträge über das Gute im Leben. Wir kommen in unsere Kammer und freuen uns über den köstlichen Schwan aus Handtüchern, den unsere Service-Boys gebastelt haben. Sie werden uns noch oft mit ähnlichen Kunstwerken erfreuen. Gegen 7 Uhr werden wir von der Besatzung mit einem Begrüßungsdrink beglückt. Um 8 Uhr gibt es wieder ein leckeres Abendessen. Wir sind inzwischen in Edfu gelandet und liegen in der 3. Reihe. Mitunter liegen 8 Schiffe nebeneinander.


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