Ägypten 2006

Mittwoch, 01. Februar 2006: Edfu/Assuan

Wir werden um ¼ vor 6 Uhr geweckt und treffen uns nach dem Frühstück um 7 Uhr, um mit Kutschen zum Edfu Tempel zu fahren. Wir sitzen zusammen mit Annegret und Dieter in einer sehr alten und klapprigen Kutsche, aber Spaß macht es trotzdem.

Der Horus-Tempel wurde 257 bis 237 v. Chr. errichtet. Zwei große Falken stehen vor dem ersten Pylon, der gewaltig ist und den falkengestaltigen Sonnengott Horus in gut erhaltenen großen Reliefs zeigt. Ein weiteres Relief zeigt den Pharao, wie er vor den Augen der Götter seine Feinde tötet, indem er gleich viele am Schopfe fasst und mit einer Keule erschlägt. Der Pharao, der Sohn Gottes, kann derartige Taten vollbringen. Der Innenhof ist von vielen Säulen gesäumt, deren Kapitelle Palmblätter und -blüten darstellen. Daran schließen sich viele kleine Räume an, durch die wir gehen und die voller wunderbarer Reliefs sind. Es gibt auch eine kleine Kammer, die als Labor diente. Hier haben die Archäologen Rezepturen von Parfums und Salben an den Wänden gefunden. Im Allerheiligsten befindet sich ein Granitaltar (Naos), in dem früher eine goldene Statue stand. In einem anderen Raum ist eine Nachbildung einer Sonnenbarke ausgestellt. Im gewaltigen Tempelumgang erläutert uns Muhamed die großen, langen Darstellungen von Tempelprozessionen, Illustrationen der Horus-Legende usw. Horus ist der Sohn von Isis und Osiris. Osiris wird von seinem Bruder Seth getötet, kehrt zum Leben zurück und wird noch einmal ermordet und zerstückelt. Sohn und Mutter sinnen auf Rache. Horus kämpft gegen seine Feinde, die Krokodile und Nilpferde. Gemeint ist Seth, sein Widersacher. Viele Köpfe auf diesen Reliefs sind weggemeiselt, spätere Generationen wollten die alten Götter vernichten. Während der französischen Besatzung vollbrachte man Schießübungen im Innenhof und schoß auf eine Sonne mit Flügeln, dem Symbol für ewiges Leben. Die Einschüsse sieht man noch.
Als man den Tempel ausgrub, mussten viele Ägypter, die sich Wohnungen eingerichtet hatten, weichen.

Schon um 9 Uhr sind wir wieder auf dem Schiff und fahren weiter gen Assuan. Wir machen eine halbe Stunde Tai Chi und andere Übungen mit Dr. R.D. an Deck. Dann ist Ruhe im Schatten angesagt, lesen, Tagebuch schreiben und einfach schauen auf die vorbeigleitende Landschaft. Im Hintergrund wieder die Felsformationen oder Wüste, im Vordergrund der Nil, Palmen, Oasen, Wasserbüffel, Hütten, Menschen, kleine Schiffe. Man fühlt sich rückversetzt in vergangene Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende.

Um 11 Uhr hält Rüdiger Dahlke einen weiteren Vortrag. Thema: der Wagenlenker und das Rad des Schicksals. Er spricht über das Alte Ägypten, über die hohen Abgaben an die Priester und Tempel, über die neue Religion, das Christentum, das angenommen wurde mit der Hoffnung auf bessere Zeiten usw. usw.

Wir faulenzen weiter, nur unterbrochen vom Mittagessen. Um ½ 4 sind wir in Kom Ombo. Da wir den dortigen Tempel auf dem Rückweg besichtigen werden, haben wir die Zeit, einfach ein wenig durch die Straßen zu bummeln. Als wir zurück kommen, hat unser Schiff seine Position gewechselt und wir gehen über 8 Schiffe, um auf unseres zu kommen. Vor dem Abendessen gibt es noch einmal eine Fragestunde mit Rüdiger Dahlke. Um 20 Uhr zum Abendessen tragen wir beide unsere ägyptischen Kleider. Es soll eine Galabija-Party geben heute, aber kaum jemand geht hin. Uns erwartet wieder eine kurze Nacht. Ein Gejohle empfängt uns auf dem Flur, unsere Boys haben lebensgroße Figuren in unseren Kammern gezaubert. Sie freuen sich mächtig, und wir machen den Spaß gerne mit.


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