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Ägypten 2006
Freitag, 03. Februar 2006: Assuan/Kom Ombo/Edfu
½ 7 Uhr Meditation, dann Tai Chi. Frühstück. Um ½ 9 Uhr starten wir mit dem Bus, steigen um auf Schiffe und kommen auf die Insel Agilkia. Dort geht es mit Bus zur Tempelanlage Philae. Begonnen wurde dieser Isis-Tempel in der 30. Dynastie um ca. 400 v. Chr. Bis ins 2. Jahrh. n. Chr. wurde weiter an ihm gebaut. Die Monumente wären in den Fluten des Nasser Sees versunken, wären sie nicht ab 1972 von Philae auf die Insel Agilkia versetzt worden. Die Göttin Isis ist hier dargestellt mit der Sonne und den Kuhhörnern auf dem Kopf, auf der Sonne ist der falkenköpfige Thron von Osiris zu erkennen. Auf dem Schoß hat sie das Baby Hornus. Eine Assoziation zu Maria und dem Baby Jesus tut sich auf. Die Göttin Hathor, dargestellt mit den Kuhhörnern und der Sonne war die Amme von Horus. In einer Ecke zeigt uns Muhamed ein ganz besonderes Relief. Der Nilgott mit Schlange sorgt für die Überschwemmungen, die Ernte, dargestellt als Weizenfeld, bewacht vom Vogel Ba - der Seele - daneben die Götter Isis, Hathor, Horus und Osiris. In einem Raum finden wir koptische christliche Kreuze. Unter Justinian (557 n. Chr.) wurde dieser Innentempel zu einer Kirche umgewandelt. Am hübschesten ist der in der römischen Kaiserzeit erbaute Kiosk des Trajan. Ein kleiner anmutiger Tempel mit 14 Säulen und wunderschönen Kapitellen. Leicht und luftig sieht er aus und ist vor allem vom Nil aus herrlich zu betrachten.
Weiter geht es mit Schiff und Bus zu einer Parfumfabrik. Hier sehen wir die Herstellung der Glasflakons und können dann die Parfum-Essenzen testen. Diese interessieren uns nicht, aber von den Flakons kaufen wir eine ganze Menge und noch dazu eine Duftlampe. Wir müssen uns das Geld von Muhamed leihen, soviel haben wir gar nicht bei uns.
Es ist mittlerweile 13:30 Uhr und der Bus bringt uns zurück zum Schiff. Wir haben richtig Hunger, es ist wohl die Gewohnheit des mittäglichen Essens. Das Schiff startet gen Edfu bzw. erst einmal Kom Ombo. Wir wollen uns gemütlich an Deck legen und sonnen. Aber nein, es ist windig und kühl geworden und wir ziehen uns lieber wieder in unsere Kammer zurück. Um 17:30 Uhr landen wir in Kom Ombo. Da es dunkel geworden ist, ist der Tempel wunderbar angestrahlt. Jetzt kennen wir auch den Grund, warum wir diesen Tempel nicht auf der Hinfahrt besichtigt haben. Dieser Tempel ist rechtsseitig dem Gott Sobek (Krokodilgott) und linksseitig dem Gott Horus geweiht. Auch hier gibt es wieder wunderschön erhaltene Reliefs, u.a. eine Kostprobe der medizinischen Kenntnisse der alten Ägypter. Wir sehen eine Frau in der typischen Hockstellung beim Gebähren. Es sind Schröpfglocken, Zangen, Scheren usw. abgebildet. Man machte schon ordentliche OPs auch am Gehirn, es gab 3 unterschiedliche Betäubungsmethoden, leicht, mittel und stark. Man muß sich erinnern, daß dies zu einer Zeit geschah, als es bei uns wohl noch die Holzhammermethode gab. Brigitte und Tilmann sind durch einen Wächter auf besonders schöne Zeichnungen aufmerksam gemacht worden. Da sie keinen Photo mitgenommen haben, rufen sie uns; wir geben den auch von uns natürlich geforderten Bakschisch und machen ein paar Bilder.
Um 6 Uhr sind wir wieder an Bord. Wir lauschen einem Vortrag von Dr. R.D., er bespricht den Isisweg, mit der Hohepriesterin, dem Hierophant, der Kraft, der Gerechtigkeit, der Mäßigkeit, dem Stern, und dem Gericht. Um 20 Uhr gibt es Abendessen, um 21 Uhr einen weiteren Vortrag, bzw. Fragestunde zum Thema Tarot. Um 22 Uhr kommen wir in unsere Kammer. Es ist immer noch sehr laut, denn das Schiff fährt noch, wir haben Edfu noch nicht erreicht. Da wir aber noch lesen wollen, ist es kein Problem.
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